Formalin ist das am häufigsten in der Histologie eingesetzte Fixiermittel und wurde bereits 1890 in der Medizin eingeführt. Es ist eine wässrige Lösung von Formaldehyd, auch unter dem Namen Formol bekannt. Die Eigenschaften von Formalin sind stark konzentrationsabhängig. Die Reizschwelle ab der Formalin wahrgenommen wird, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Typisch für höhere Konzentrationen ist der stechende Geruch. Ab 4-5 ppm treibt es „die Tränen in die Augen“. So gibt es für die menschliche Gesundheit vielfältige Wirkungen: Schleimhautreizungen, Augenreaktionen, Hautentzündungen, Allergie-Erkrankungen, Hirnschäden, Verstärkung von Bronchialasthma, Nervenstörungen, Schwindel, Schläfrigkeit, Lungenödeme, langfristig können bei höheren Konzentrationen auch Leber-Wucherungen und Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems entstehen.
In allen Bereichen unserer Gesellschaft ist das Wirtschaften an Massenströme oder Materialflüsse mit den dazugehörenden Verfahrenstechniken gekoppelt. Die dabei anfallenden Abgase, Abfälle und Abwässer sind dabei unerwünschte Massenströme. Unsere Umweltschutz Bemühungen haben daher die Reduzierung oder Vermeidung unerwünschter Massenströme zum Gegenstand. So gilt immer die Prämisse, das der Anfall an Abwasser durch produktionstechnische, abwassertechnische oder andere logistische Maßnahmen auf ein Mindestmaß zu beschränken ist.
Durch unklare Regelung wird aber bis heute ein Großteil der verwendeten Formalinlösung über Abwassernetze entsorgt oder als Sondermüll beseitigt. Formaldehyd löst sich vollständig in Wasser und bildet auch bei sehr hoher Verdünnung noch eine ätzende Mischung.
Formaldehyd ist giftig für Fische und Plankton. Dies ergibt sich in stringenter Logik aus seiner molekularen Wirkungsweise als desinfizierendes Agens. Fische sterben ab 28,4 ml/l. Die Giftwirkung für Algen beginnt bereits bei 0,3 – 0,5 ml/l. Daphnien sterben bei Konzentrationen von 2mg/l.
Auch wenn die Annahme nicht wissenschaftlich exakt beweisbar ist, kann man davon ausgehen, dass international etwa 90% des Massenstrom an Fomaldehyd letztlich über den Wasserweg entsorgt werden und die damit verbundenen Umwelt- und Gesundheitsprobleme scheinen nicht unerheblich.
Es stimmt einfach, die Transporteigenschaft von Wasser sorgt für eine bequeme und Kosten sparende Entsorgung. Die anthropoge Umverteilung von Schadstoffen hat zu einer Bedrohung aller Ökosysteme geführt. Abfall – in Form von Müll und Sonderabfällen – ist mittlerweile neuer Bestandteil der Erdkruste geworden. Müllvermeidung, Recycling und gezielte Entsorgung sind deshalb nicht nur pragmatisches Gebot der Gegenwart, sondern auch moralische Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen.
Mit unserem Verfahren der Formalin-Wiederaufbereitung können wir einen entscheidenden Beitrag um Schutz unserer Umwelt leisten. Die Abwässer und das Kanalnetz sind somit formalin-frei, eine wesentliche Entlastung für das Ökosystem.